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Gimbal für GoPro, DSLR und Smartphone

Stell dir vor du bist Snowboarden in den Alpen, fährst gerade spektakulär einer Lawine davon und filmst das Ganze mit deiner GoPro. Am Abend beim Anschauen der Aufnahme stellt sich heraus – sie ist komplett verwackelt. Man sieht nur noch abwechselnd Himmel und Boden. Es gibt kaum etwas ärgerliches wie wenn man ein tolles Motiv hat, oder eine tolle Fahrt, den Moment aber nicht vernünftig einfangen kann. Die Lösung: Ein Gimbal für GoPro Actioncams.

Wir stellen hier Gimbals für GoPros, Smartphones und DSLR Kameras vor.

 

Die 3 verschiedenen Arten

LanParte HHG-01 3-Axis Handheld Gimbal Stabilisator für GoPro und Smartphone -
Zhiyun Crane Stabilisierte Hand Gimbal für DSLR
LanParte HHG-01 3-Axis Handheld Gimbal Stabilisator für GoPro und Smartphone -

 

 

Gimbal für GoPro Demo: Überzeugt euch selbst vom Vorteil

 

 

Was ist ein Gimbal?

Ein Gimbal ist das englische Wort für „kardanische Lagerung“. Ein mechanisches Gimbal ist z.B ein Gyroskop, wie es im Cockpit eines Flugzeugs eingesetzt wird um den künstlichen Horizont auf den Instrumenten darzustellen. Was nützt uns das? Naja, im Endeffekt hilft uns dieses Prinzip dabei die GoPro stabil zu halten, so dass die Aufnahmen nicht wackeln. Ein Gimbal ist also ein elektrisch betriebener Kamarastabilisator.

 

Wie-funktioniert-ein-Gimbal

 

 

Vor- und Nachteile:

  • kompakt
  • flexibel
  • zuverlässig
  • sehr einfache Handhabung
  • gute Modelle sind teuer

 

Unzählige Einsatzgebiete

  • Sportaufnahmen (Ski, Snowboarding, Mountainbiking, Longboard)
  • Events, Hochzeiten, Konzerte
  • Werbefilme (Marketing, PR, Corporate Identity)
  • Fahraufnahmen (GoKart, Fahrrad, Motorrad, Auto, Motorsport)
  • Urlaubsaufnahmen und Touren
  • Daily Vlogging

 

Was sind die Unterschiede zwischen Gimbal und Steadycam?

Glidecam HD 2000 Schwebestativ
Beide, Gimbal für GoPro, als auch Steadycam haben den selben Zweck – die Isolierung der Kamera von äußeren Bewegungen, um so die Aufnahmen butterweich und wackelfrei zu machen. Die Funktionsweise ist jedoch unterschiedlich. Das Gimbal korrigiert die Bewegung der GoPro aktiv mit Elektronik und Motoren. Eine Steadycam stabilisiert die Kamera mechanisch durch Stabilisierungsmomente eines Gegengewichts, aber auch nur, wenn sie korrekt eingestellt ist. Außerdem sind Gimbal für GoPro Actioncams leichter und deutlich kompakter als Steadycams, dafür aber auch teurer. Ein riesiger Unterschied liegt in der Handhabung. Das Gimbal ist nach dem auspacken nahezu direkt einsatzbereit, während die Steadycam noch richtig justiert werden muss. Ein Gimbal korrigiert automatisch, egal was man macht. Das Filmen mit einer Steadycam erfordert Übung und Feingefühl.
Walimex Pro Waver 3-Achs Gimbal für GoPro

 

Einstellung und Kalibrierung

Die Kalibrierung eines Gimbal gestaltet sich als sehr einfach und praktisch, denn sie erfolgt bei den meisten Modellen vollautomatisch nach dem Einschalten. ACHTUNG: Es ist wichtig, dass die Kamera noch vor dem Einschalten bereits montiert ist. Denn das Gimbal erkennt das Gewicht und passt die Regelung entsprechend an. Ist nun kein Gewicht, bzw. nur das Eigengewicht der Halterung vorhanden, können die Motoren regelrecht durchdrehen und trotz geringer Last überhitzen!

 

 

Verschiedene Kamera Modes

Gimbals bieten in der Regel verschiedene Modi an, die die Funktionalität verändern. So kann zum Beispiel die Bewegung in nur eine Achse komplett geblockt, oder gleich die Bewegung in alle Achsen blockiert werden.

Nicht jedes Modell bietet alle genannten Modes. Je nach Hersteller kann der Name des Modi abweichen. Meist jedoch sind sie wie folgt benannt:

Im Heading Follow Mode wird, wie der Name praktisch schon sagt, nur der Bewegung in der Heading Achse gefolgt ( Rechts – Links ). Andere Bewegungen ( auf oder abwärts und Neigung ), werden ausgeglichen.
In diesem Mode folgt die GoPro den Bewegungen nach Rechts – Links und Oben – Unten. Neigungsbewegungen werden ausgeglichen.
Im Locking Mode werden sämtliche Bewegungen gesperrt. Die GoPro bleibt in der Position, in der sie im Moment der Locking Mode Aktivierung war. Sinnvoll für Aufnahmen, in denen der Bildausschnitt gleichbleibt.
Hier wird das Gimbal einfach auf den Kopf gedreht. Dieser Mode ist das Eqivalent zum sogenannten „Low Mode“ bei Steadycams. Eingesetzt wird dieser Modus, wenn die Kamera auf einer geringen Höhe ( z.B unter Autos ) filmen soll. Das Gimbal steht zwar auf dem Kopf, ist aber dennoch im Standart Heading Follow Mode.
Im Standby Modus werden die Elektromotoren abgeschaltet, das Gimbal bleibt jedoch an. Es handelt sich um einen gewöhnlichen Standby, um Strom zu sparen.

 

Was sind eigentlich Brushless Motoren und was machen sie im Gimbal?

Brushless Motoren (auf deutsch: bürstenlose Motoren) sind Elektromotoren, die mit Gleichstrom arbeiten und besonders angesteuert werden.

Man benutzt Brushless Motoren nicht einfach nur aus Marketing Gründen. Auch nicht weil das Wort so cool klingt. In einem kleinen und kompakten Gimbal sind sie tatsächlich die einzig mögliche Lösung.

Normale Gleichstrommotoren kann man nicht benutzen. Der Grund liegt am Kommutator („dem Stromwender“, dort befinden sich auch die Bürsten). An ihm treten Funken auf (oft auch Bürstenfeuer genannt). Diese Funken sind pures Gift für jeden Sensor, denn durch sie werden Spannungsspitzen und Rauschen auf den Signalleitungen induziert.

Diese Störungen würden die ursprünglichen Signale der IMU überlagen und damit verfälschen. Es kommen einfach falsche Daten bei der GCU an. Es wäre unmöglich die nötige Gegenbewegung korrekt zu berechnen. Das Gimbal würde nicht richtig funktionieren.

Aus diesem Grund nimmt man bürstenlose Motoren.

 

Übersicht der Bewegungsachsen

Bewegungsachsen_eines_Gimbal

 

Gimbals für GoPros

Wie funktioniert ein Gimbal für GoPro Actioncams?

Ein mechanisches Gimbal wäre viel zu langsam und zu träge um die GoPro ausreichend zu stabilisieren und damit Wackler und Vibrationen komplett zu schlucken. Daher setzt man dieses Prinzip einfach elektrisch um, mit Hilfe von blitzschneller Elektronik und drei Motoren, die die Kamera in alle 3 Richtungen bewegen können. Die Software erledigt den Rest. Durch die Kombination von Software, Elektronik und dem Prinzip der kardanischen Lagerung wird die GoPro von äußeren Bewegungen komplett isoliert. Ergebnis: Wackelfreie und stabile Aufnahmen

 

Für Interessierte nochmal eine technische Erklärung:

In einem Gimbal für GoPro Actioncams ist Messtechnik verbaut, die IMU (Inertia Measurement Unit). Sie misst verschiedene Größen und gibt die Daten an die GCU (Gimbal Control Unit) weiter. Die GCU berechnet aus den Messdaten die Lage und Beschleunigung der GoPro in Echtzeit. Erkennt die GCU nun eine Abweichung vom Sollwert (also eine Bewegung der Kamera), reagiert sie entsprechend und steuert die 3 Motoren an, die die GoPro dann wieder zurück in Waage bringen.

 

Die wichtigsten Bestandteile eines Gimbal sind immer:

  • Inertia Measurement Unit (IMU)
  • Gimbal Control Unit (GCU)
  • Brushless Motoren

GoPro Gimbal DSLR

 

Wie viel kostet ein GoPro Gimbal wirklich?

Da eine GoPro klein und leicht ist, braucht es nicht viel Kraft und Energie um sie zu bewegen. Dieser Vorteil spart bares Geld, da alle Bauteile kleiner ausgelegt werden können. Die guten, hochwertigen Gimbals kosten etwa 200-300 Euro. Natürlich gibt es auch Premium Gimbals die auch deutlich über 1000 Euro kosten können. Bedenke, ein Gimbal ist nicht nur für den Moment gedacht, sondern für eine längere Zeit.

Gedankenspiel: Erscheinen dir 300 Euro für ein Gimbal zu viel? Wenn ja, frage dich wie viele Stunden du noch mit deiner GoPro filmen möchtest. Hast du eine Zahl? Schnappe dir einen Taschenrechner und gib ein:

Gleichung

Diese Rechnung sagt dir, wie viele Cent Du pro Minute für tolle, nicht verwackelte Aufnahmen zahlst. Entscheide selbst ob Dir das Wert ist.

 

Was muss man beim Kauf eines Gimbal für GoPro Actioncams beachten?

Die Motoren bewegen die GoPro. Sie können die sie aber nur präzise und schnell bewegen, wenn GoPro und Gimbal auf einander abgestimmt sind. Das heißt, der Schwerpunkt der Kamera muss mit dem Systemschwerpunkt übereinstimmen. Aus diesem Grund gibt es keine universell passenden Gimbals für alle GoPros. Man muss darauf achten, dass die verfügbare GoPro mit dem Gimbal kompatibel ist. Gerade im Wassersportbereich gilt Vorsicht, denn – die meisten Gimbal sind nicht wasserdicht. Ein weiterer Punkt ist der Akku, beziehungsweise die Laufzeit von einigen Stunden. Bei längeren Events oder Aufnahmen also immer einen Ersatzakku dabei haben.

 

Dieses Gimbal gefällt uns:

Gimbals für Smartphones

Die Kameras der Smartphones werden immer besser und besser. Sie sind sogar so gut, das viele Vlogger sich garnicht mehr die Mühe machen, permanent eine riesige Spiegelreflexkamera bei sich zu tragen. Der Akku vom Smartphone hält in der Rege auch noch deutlich länger. Zudem lassen sich die Videos superschnell auf Social Media und Co. veröffentlichen.

 

Smartphone Gimbals funktionieren genauso wie die GoPro Gimbals. Der einzige Unterschied liegt darin, dass die Montage minimal anders abläuft.

Smartphone Stabilisierung

 

Gimbals für DSLR Kameras

DSLR Stabilisierung

Der Zweck der DSLR Gimbals ist, wacklige Bewegungen der Kamera auszugleichen um weiche und geschmeidige Bilder zu ermöglichen. Sie machen also genau das gleiche wie Steadycams, nur läuft hier alles elektrisch und vollautomatisch ab. Das macht die DSLR Gimbal im Umgang sehr einfach.

 

DSLR Gimbals sind größer als die für GoPro und Smartphone. Bei den größeren Abmessungen und dem höheren Gewicht der Kamera aber nicht sonderlich verwunderlich. Um die große Last außreichend schnell bewegen zu können, werden die Elektromotoren größer ausgelegt. Das macht sie kräftiger, aber auch hungriger nach Energie. Folglich müssen Akkus mit höherer Kapazität verbaut werden um eine lange Nutzungsdauer zu ermöglichen. Das macht Gimbals für DSLR Kameras deutlich teurer. Gute Modelle, die auf 3 Achsen beweglich sind, beginnen ab etwa 700 Euro.

 

 

Fazit: Was ist besser? Gimbal oder Steadycam

Für eine GoPro oder in Smartphone ist ein Gimbal die bessere Wahl, denn es ist leicht, kompakt und vor allem – es funktioniert vollautomatisch. Wenn man das Gimbal nicht in der Hand halten kann, befestigt man es halt irgendwo. Eine Steadycam dagegen funktioniert nicht einfach so automatisch. Man muss sie einstellen, in der Hand halten und auch mit ihr Filmen können. Bei den typischen GoPro Anwendungen im Extremsport Bereich fällt die Steadycam daher definitiv außer Betrachtung. Das Gimbal gewinnt hier ganz klar.

Wie sieht es bei den DSLR Kameras aus? Wenn man bedenkt, dass eine gute Steadycam auch schon mal gerne 500 Euro und mehr kostet, ist die Preisdifferenz zum Gimbal garnicht mal so groß. Die unglaublich einfache Bedienung und das sehr gute Ergebnis macht für uns das Gimbal zum Sieger.